Seit vielen Jahren bietet der "Politische Salon Konz" einen Raum um über aktuelle politische Themen zu diskutieren. Am Sonntag, 28. September von 11 - 13 Uhr lädt die Initiative, die von politisch interessierten Konzer Bürger:innen ins Leben gerufen wurde, in den Konzer-Doktor Bürgersaal, Wiltinger Straße 10 - 12 in Konz ein. Im Vordergrund steht die Diskussion zwischen den Teilnehmenden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert. Inhaltlich beschäftigt sich die Initiative diesmal mit dem Thema „Geld oder Leben - Arbeiten wir zu wenig?“.
Vor dem Hintergrund der nun schon seit einiger Zeit in Deutschland gebremsten Dynamik wirtschaftlichen Wachstums wird aktuell wieder einmal die Frage nach dem Umfang der für die Wirtschaft zu erbringenden Arbeitsleistung gestellt. U.a. Vertreter der Bundesregierung und von Wirtschaftsverbänden plädieren beispielsweise für die Möglichkeit längerer täglicher oder wöchentlicher Arbeitszeiten, die Streichung von Feiertagen, die Erhöhung des Renteneintrittsalters, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder eine stärkere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Rentnern. Dabei ist grundsätzlich zu fragen, ob das Wachstumswachstum tatsächlich mit solchen Maßnahmen angekurbelt werden kann, denn das höchste Wirtschaftswachstum in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wurde parallel zu einschneidenden Arbeitszeitverkürzungen erreicht. Andererseits haben sich im Vergleich zu diesen Zeiten die demographische Situation wie auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (verschärfte Rationalisierungsmaßnahmen, KI, Handelskonflikte und damit verbunden Tendenzen zur Deglobalisierung) verändert. Von den Gewerkschaften ebenso wie von Experten der Arbeitsmarktforschung wird Ideen zur Arbeitszeitverlängerung vehement widersprochen. Sie plädieren stattdessen beispielsweise für die flächendeckende Einführung einer 4-Tage-Woche mit einer Wochenarbeitszeit von etwa 30 Stunden oder einem 6-Stunden-Tag und einer arbeitnehmerfreundlicheren Arbeitszeitflexibilisierung.
Wer hat denn nun Recht und welches Konzept hat die größte Aussicht auf Erfolg? Damit wollen wir uns in der nächsten Veranstaltung des Politischen Salons befassen. Zur Einführung in die sicherlich kontroverse Diskussion werden Mitglieder des Orga-Teams ihre unterschiedlichen Standpunkte vortragen und begründen. So soll ein konstruktiver Streit angeregt werden, in dem dann vielleicht auch gangbare Kompromisse erkennbar werden.
(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)
Das Angebot wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".