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Die politische Situation in Europa, in der Europäischen Union und in den einzelnen Mitgliedsstaaten ist offener und zugleich unübersichtlicher als es oft den Anschein hat. So bedarf beispielsweise die verbreitete Rede vom allgemeinen Rechtsruck einer kritischen Überprüfung. Das wurde zuletzt deutlich im Ergebnis der Stichwahlen in Frankreich, die nicht – wie weithin erwartet wurde – von der Politischen Rechten, sondern von der Politischen Linken gewonnen wurden. Auch das Ergebnis der Europawahl 2024 und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind weitaus komplexer und unentschiedener als manche Kommentare vermuten lassen. Mit diesem Thema befasste sich der jüngste „Politische Salon Konz“ am 7. Juli im Konzer-Doktor-Bürgersaal unter dem Titel "Wie geht Europa und wohin entwickelt es sich? – Schlussfolgerungen aus den Europawahlergebnissen". Im Unterschied zu früheren Veranstaltungen führten nicht externe Redner, sondern Werner Grünewald und Georg Mertes vom Organisationskomitee des Politischen Salons in die Thematik ein. Sie gaben einen Überblick über die grundsätzliche Arbeitsweise der Europäischen Union (EU) mit einem Schwerpunkt auf der Entstehung rechtlicher Grundlagen („Gesetze“) sowie über mögliche Konsequenzen der Ergebnisse der letzten Europawahl auf die politischen Konstellationen, die politischen Prozesse und die Inhalte der Politik auf europäischer Ebene einschl. zu erwartender Konsequenzen vor Ort.

Die darauf folgenden Diskussionen wurden von Ingrid Kurz-Scherf – ebenfalls Mitglied im Organisationsteam – moderiert. Sie zeigten das lebhafte Interesse der mehr als 20 Teilnehmer*innen an weitergehenden Informationen über die EU. Dabei kamen auch kritische Punkte wie das oft beklagte Demokratiedefizit der EU oder der Mangel an Transparenz ihrer Strukturen und Abläufe zur Sprache. Dabei – so die mehrheitlichen Beiträge zur Debatte – würde immer wieder übersehen, dass die EU kein Staat ist, sondern eine bisher in der Geschichte einmalige supranationale Organisation mit vielfältigen Koordinierungs- und Abstimmungserfordernissen. Dabei käme gerade nicht nur Bürokratie, sondern auch vielfältiges politisches Handeln und Verhandeln zum Zuge. Transparenzprobleme entstünden vor allem daraus, dass es weiterhin keine europäische Öffentlichkeit gäbe, in der europäische Politik europäisch be- und verhandelt würde. Das Denken sei immer noch weitgehend national geprägt, und nicht selten fungiere die EU kontrafaktisch als Sündenbock für Probleme und Defizite auf nationaler Ebene. Dies würde u.a. an Aussagen nationaler Politiker und Politikerinnen deutlich, die nach der Rückkehr von Sitzungen europäischer Gremien die dort getroffenen Entscheidungen kritisierten, obwohl sie sie selbst mitgetragen haben.

Weitgehende Einigkeit bestand unter den Teilnehmer*innen, dass die EU weiterhin auch ein selbst verschuldetes Kommunikationsproblem habe, welches gerade im Hinblick auf die stark zunehmende Bedeutung sozialer Medien immer dringlicher werde. Auch inhaltlich würden gerade junge Menschen nicht im wünschenswerten und für die Stabilität von Europa unverzichtbaren Umfang erreicht und beteiligt. Beklagt wurde ein allgemeines Defizit an Politischer Bildung an den Schulen, das gerade im Hinblick auf die EU gravierende Defizite an Wissen und kritischer Auseinandersetzung zur Folge habe. Allerdings könne der Jugend keineswegs pauschal ein Defizit an politischem Bewusstsein und politischem Engagement unterstellt werden. Vielmehr wären viele Themen überhaupt erst von jungen Menschen in die Öffentlichkeit gebracht worden. Auch die EU müsse sich der jüngeren Generation gegenüber stärker öffnen, indem sie Themen und Anliegen ein größeres Gewicht beimesse, die der jüngeren Generation besonders wichtig sind.

Als entscheidend für die Folgen der Europawahlergebnisse wurde die Bildung der Fraktionen im neuen Europaparlament vor allem am rechten Rand diskutiert. Kritisch wurde darauf hingewiesen, dass es bei den traditionellen Parteien (EVP) zumindest teilweise eine gewisse Anbiederungstendenz an das rechte Lager gäbe; diesen Prozessen müsse entschieden widersprochen werden. Die soziale Bewegung „gegen rechts“ mit ihren Demonstrationen und vielfältigen Aktionen müsse auch nach der Europawahl fortgeführt werden.

Wichtiger denn je sei auch weiterhin ein starkes persönliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Demokratie gerade auch auf europäischer Ebene.

Die Veranstaltung wurde wie immer pünktlich um 13:00 Uhr beendet, aber das Thema war offensichtlich so interessant, dass die Diskussionen in kleineren Grüppchen fast noch eine ganze Stunde bei einem Glas Wasser oder Wein weitergingen.

(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)

Das Jugendforum der Partnerschaft für Demokratie in der VG Konz lädt für Samstag, den 15. Juni zur inzwischen fünften Auflage von "Konz wird laut" ein.

Die Jugendveranstaltung steht diesmal unter dem Titel "Für Europa - vielfältig, demokratisch, geeint" und findet wieder unter freiem Himmel rund um das Haus der Jugend Konz als Festival statt. Im Rahmen der Veranstaltung informiert u.a. das Eurodeskbüro Konz über Jugendmobilität in Europa und auch Schüler:innen des Gymnasiums Konz unterstützen das Jugendforum wieder bei "Konz wird laut".
Das Bühnenprogramm startet gegen 16 Uhr mit Gesprächs- und Diskussionsrunden. Dabei Berichten Menschen unterschiedlichen Alters über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Europa. Natürlich gibt es wie gewohnt wieder jede Menge Live Musik mit den Musikern Pascal vu Woltz, Paddy54 und den Bands From Hero to Zero, Luxifer und Dorfterror. Außerdem gibt es ein Pub Quiz rund um das Thema Europa. Alles von jungen Menschen gemacht ... aber nicht nur für junge Menschen!

Zur Veranstaltung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Der Zugang zum Veranstaltungsgelände ist barrierefrei.

Mit Ablauf des Jahres 2024 endet die laufende Förderperiode des Bundesprogramms „Demokratie leben!". Zahlreiche Projekte konnten seit dem Programmstart im Jahr 2015 mit finanzieller Unterstützung durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz in den Ortsgemeinden und in der Stadt Konz umgesetzt werden und auch für dieses Jahr konnte bereits neun Projekten eine Unterstützung zugesagt werden.
Gemeinsam mit Ihnen möchten wir, anlässlich des nahenden Endes der Förderperiode, im Rahmen einer Demokratiekonferenz am Montag, 29. April, 18 - 20 Uhr im Konzer-Doktor-Bürgersaal auf die vergangenen Jahre des Programms zurückblicken und die Entwicklung reflektieren. Anschließend möchten wir mit den gewonnenen Erkenntnissen gemeinsam unseren Blick auf die kommenden Jahre richten.
Im Rahmen der Konferenz möchten wir gemeinsam mit Ihnen und weiteren Interessierten aus Politik und Verwaltung, mit Vertreter:innen von Gruppen, Trägern und Vereinen sowie mit Teilnehmenden der bislang geförderten Projekte überlegen, welchen Herausforderungen sich unsere Gesellschaft und unsere Demokratie zukünftig zu stellen hat und welche Schwerpunkte und Themen sowie Projektideen daraus abgeleitet werden können.
Nutzen Sie die Gelegenheit sich zu informieren, mit uns und miteinander zu diskutieren und so aktiver Teil der Partnerschaft für Demokratie zu bleiben oder zu werden.
Zur besseren Planung bitten wir nach Möglichkeit um Anmeldung bis zum 26. April bei der Koordinierungs- und Fachstelle der PfD per Mail unter info@demokratie-leben-konz.de, telefonisch unter 06501 94 05 0 oder bequem über das Onlineanmeldesystem. Der Veranstaltungsraum ist barrierefrei erreichbar.

v.l.n.r.: Dominik Schnith (Koordinierungs- und Fachstelle, junetko e.V.), Dominik Ruth und Florin Große (beide Jugendforum) mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (2.v.r.) bei der Übergabe der Urkunde. (Foto: Staatskanzlei RLP)

Am Freitag, 1. März wurde das Jugendforum der Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz mit dem Jugend-Engagement-Preis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Neben weiteren fünf Preisträgern wurden die Jugendlichen in der Kategorie „Demoratie und Partizipation/gesellschaftiche Teilhabe“ für ihr Projekt „Konz wird laut“ ausgezeichnet, das in diesem Jahr am 15. Juni bereits zum fünften Mal stattfindet. Überzeugt hat die Jury besonders, dass das Jugendforum mit „Konz wird laut“ eine Plattform bietet, die jugendkulturelle Angebote, Information und Diskussion zusammen bringt. Die jungen Menschen bieten mit der Veranstaltung, die sie mit viel persönlichem Engagement und mit Unterstützung der Koordinierungs- und Fachstelle in Trägerschaft des junetko e.V. und in Kooperation mit dem Haus der Jugend durchführen, ein Format, dass junge Menschen anspricht und zudem von Jahr zu Jahr wechselnde, gesellschaftspoltisch relevante Themen aufgreift. Themen der letzten Jahre waren z.B. Demokratie, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Toleranz sowie Gleichberechtigung und Awareness.

Die Preisverleihung, die in der Staatskanzlei in Mainz stattfand, wurde durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer vorgenommen. Im Anschluss gratulierten Lothar Rommelfanger (MdL) und der erste Beigeordnete der VG Konz, Guido Wacht den Jugendlichen.

Das Preisgeld möchten die Jugendlichen zur Umsetzung von „Konz wird laut #5“ verwenden. Das Schwerpunktthema lautet in diesem Jahr „Europa“.

Konrad Adenauer; Bildrechte: Bundesarchiv, B 145 Bild-F078072-0004 / Katherine Young / CC BY-SA 3.0 DE

Die Fach- und Koordinierungsstelle der „Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz“ bietet auch 2024 wieder attraktive und thematisch sehr vielfältige Bildungsfahrten an. Hierbei steht die erste dreiteilige Bildungsfahrtenreihe unter dem Titel „Persönlichkeiten des europäischen Einigungsprozesses“; die zweite dreiteilige Bildungsfahrtenreihe setzt sich mit „Europa im Zeitalter der vielfältigen Krisenherde“ auseinander.

Im Rahmen der ersten Bildungsfahrt am Donnerstag, 25. Januar führt der Weg nach Bonn und nimmt mit Konrad Adenauer einen der deutschen Pioniere des europäischen Friedensprojektes in den Blick, eingefasst in den zeitgeschichtlichen Kontext der Bonner Republik nach 1945. In diesem Zusammenhang werden u. a. eine Stadtführung durch das ehemalige Bonner Regierungsviertel unternommen und die Ausstellung im Haus der Geschichte besichtigt werden. Ein wenig Zeit zur freien Gestaltung in Bonn rundet die Bildungsfahrt ab.

Die organisatorischen Eckpunkte der Bildungsfahrt im Überblick:
Bildungsfahrt: Konrad Adenauer – ein Pionier des europäischen Friedensprojektes
Datum: Donnerstag, den 25.01.2024
Treff zur Abfahrt in Konz: 7.30 Uhr, Güterstraße 1 in 54329 Konz
Geplante Rückankunft in Konz: 20.15 Uhr, Güterstraße 1 in 54329 Konz

Die Anmeldung zu den Bildungsfahrten ist ausschließlich online unter https://varaus2021.de möglich und ab dem 15. Januar freigeschaltet. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 EUR pro Person und ist im Vorfeld zu entrichten.

Die Veranstaltungsreihe wird organisiert von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz, gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne per Mail an info@demokratie-leben-konz.de oder telefonisch unter 06501 94 05 0 an die Koordinierungs- und Fachstelle.