Im Rahmen der bundesweiten Themenaktion "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" will der KJFK seinen Beitrag leisten und lädt in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Deutscher Widerstand zu einem Online-Talk zum Thema "untergetauchte Juden in Berlin, Deutschland und Europa" ein.

In Berlin haben etwa 1700 als Juden Verfolgte im Versteck überlebt (in Deutschland insgesamt etwa 5000). Mutige Frauen und Männer haben den Verfolgten aus unterschiedlichen Motiven geholfen. Wir werden etwas über die Helferinnen und Helfer sowie von Verfolgten erfahren, insbesondere von den Schwierigkeiten des Versteckens (Unterkünfte, Lebensmittel(-marken), Papiere), von der Denunziationsbereitschaft der Mehrheitsgesellschaft und vom mutigen Handeln einer Minderheit.

Ergänzt wird der Online - Talk im Anschluss mit Hörbeispielen aus der SWR Hörfunkserie „Der Judenbengel“ von Hans Georg Thiemt und Hans Dieter Schreeb, der die fiktive Geschichte des 16-jährigen jüdischen Jungen Wolf Buschke, der vor der Gestapo flüchtet und in Berlin untertaucht, erzählt:
"Die letzten Berliner Juden werden ›abgeholt‹ und in Konzentrationslager deportiert. Entweder bekommen sie Aufforderungen, sich an Sammelplätzen einzufinden und für den Transport bereitzuhalten oder aber sie werden aus ihren Wohnungen verschleppt und durch ein Spalier von Gestapo-Leuten auf die Lastwagen getrieben. Die Nachbarn verschanzen sich hinter verschlossenen Türen und wollen lieber nichts hören und sehen, was sie veranlassen müsste, zu fragen oder gar Widerstand zu leisten. Die allermeisten schweigen, und viele profitieren von der Deportation ihrer Nachbarn, denn die freien Wohnungen werden nun ›arischen‹ Familien zugeteilt, die sich mit dem einrichten, was zurückgelassen werden musste. Dem 16-jährigen Wolf Buschke gelingt zwar die Flucht, als die Gestapo die elterliche Wohnung räumt. Er wagt es sogar unter einem Vorwand zurückzukehren, um sich aus der schon besetzten Wohnung einen kleinen Koffer mit dem Allernotwendigsten zu holen. Doch dann steht der Junge allein da. Ohne Geld, ohne Lebensmittelkarten und ohne Freunde! In ständiger Angst entdeckt zu werden, versucht er, im nationalsozialistischen Berlin unterzutauchen. Damit beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod, voll dramatischer, aber auch skurriler Erfahrungen. Wolf Buschke lernt, die Schwächen des totalitären Regimes zu nutzen, um zu überleben ...“ (Text: SWR/Hörspieldatenbank).

Die Veranstaltung findet am Freitag, den 12. November 2021 um 19:00 Uhr online via Microsoft Teams statt. Die Teilnahme ist kostenlos – allerdings ist eine Anmeldung per E-Mail unter info@kjfk.de zum Erhalt des Einladungslinks notwendig.

Die Bereitstellung des Hörspiels erfolgt mit freundlicher Genehmigung des SWR. Das Angebot wird unterstützt durch den Mikrofonds der Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.