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In der jüngsten Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 20. Oktober drehte sich unter dem Motto „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ alles um Einsamkeit, ihre Ursachen, Gefahren und Möglichkeiten ihrer Überwindung. Diese Veranstaltung setzte gleichzeitig den Schlusspunkt unter die Interkulturellen Woche Konz 2024 mit dem Rahmenthema „Neue Räume“.

Einsamkeit hat viele Formen, ist weiter verbreitet als oft gedacht, betrifft alle Bevölkerungsschichten – und nicht nur Seniorinnen und Senioren – und wird doch noch als Gefahr für die Gesellschaft unterschätzt.
Ausgangspunkt der erneut sehr intensiven und engagierten Diskussion der mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war ein Impulsvortrag von Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume im Caritasverband Westeifel. Er wies auf die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland hin, die wesentlich zu einer Zunahme von Einsamkeit geführt haben. Gerade der abnehmende Zusammenhalt innerhalb der Familien und veränderte Rollen von Freunden und Bekannten, von Vereinen, den Kirchen, von Arbeit und Verwaltungen haben zu einer Zunahme von Vereinsamung beigetragen.
Hermann Hurth, der Seniorenbeauftragte der Stadt Konz, wies auf die bereits existierenden vielfältigen Strukturen und Maßnahmen innerhalb der Stadt hin. Trotz dieser positiven Akzente, so zeigte die Diskussion, gibt es durchaus noch Bedarf an weiteren Aktionen und Aktivitäten. Als konkrete Ideen wurden genannt die Organisation von Treffen für neu zugezogene Mitbürgerinnen und Mitbürger, regelmäßige gemeinsame Essen (ein Beispiel ist die Aktion „Frühstück gegen Einsamkeit“, die schon in mehr als 20 Städten Deutschlands erfolgreich läuft) oder ein breiter gefächertes kulturelles Angebot (eine „Konzer TuFa“), wobei u.a. das Museum Roscheider Hof eine größere Rolle spielen könnte. Wichtig ist dabei zum einen, dass alle Interessierten zu den Veranstaltungsorten gelangen können (mangelnde Mobilität wurde wiederholt als Faktor für Einsamkeit genannt), aber auch zweitens, dass diese Veranstaltungen kostenlos oder doch zumindest zu geringen Preisen angeboten werden können. Beide Aspekte haben mit einer Hauptursache von Einsamkeit, der Armut, zu tun. Auch kommen solche Aktivitäten und Aktionen nicht ohne das Ehrenamt aus, das seinerseits Unterstützung durch hauptamtliche Kräfte erfordert – gemäß dem Motto „Ehrenamt braucht Hauptamt“. Selbst wenn einige der Vorschläge nur eher kleinere Gruppen betreffen: Auch sie helfen, der Einsamkeit entgegen zu wirken, womit sie einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Erkrankungen leisten und gleichzeitig der politischen Radikalisierung entgegenwirken können, denn es gilt mittlerweile als erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Vereinsamung und politischer Radikalisierung besteht.

Die angeregten Diskussionen gingen auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung um 13 Uhr noch bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel weiter. Die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer verließen den Konzer-Doktor-Bürgersaal erst gegen 14:30 Uhr – ein weiteres Indiz für die Attraktivität der Veranstaltung.

(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)

So viel Krise war noch nie: Gesundheitskrise, Wirtschaftskrise, Migrationskrise, die Nachrichten werden immer mehr zur Kriegsberichterstattung, es herrscht eine allgemeine Krise von „Regierung“. Rechtsradikalismus breitet sich aus, die Klimakrise bedroht uns alle … . Die allgegenwärtige Krise bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Gemütszustand und die Geisteshaltungen der Menschen, ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude, ihre Ängste und Verunsicherungen.
Manche Menschen suchen den Kontakt zueinander, reden miteinander, verabreden sich zu gemeinsamem Handeln. Andere kapseln sich ab, verstummen, resignieren, verdrängen. Einsamkeit und Fremdheit haben viele Ursachen und Formen. Schon seit einiger Zeit gibt es auf vielen Ebenen und in vielen Bereichen Initiativen und Projekte, die der sich verbreitenden Einsamkeit, den vielfältigen Formen von Fremdheit entgegenwirken sollen. Aber was ist unter diesen Begriffen überhaupt zu verstehen, geht es um mehr und um anderes als um ganz persönliche Angelegenheiten? Ist Einsamkeit eine Folge der Vereinzelung in der Wohlstandgesellschaft? Ergeben sich Einsamkeit und Fremdheit aus dem quantitativen Mangel und den qualitativen Defiziten an Begegnungsräumen? Wer sind die Fremden und die Einsamen – nur die Anderen? Und vor allem: Wie soll der oder die Einzelne damit umgehen bzw. welche Angebote gibt es bzw. sollte es geben, um Einsamkeit und Fremdheit wenigstens zu lindern?
All diese Fragen will der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am Sonntag, 20. Oktober unter dem Thema „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ diskutieren. Zur Einstimmung auf dieses Thema konnte Herr Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume/Fluthilfe, von der Caritas Westeifel gewonnen werden. Die Veranstaltung findet im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltingerstraße in Konz statt und beginnt wie immer um 11 Uhr. Hinterher besteht wieder die Möglichkeit, die Diskussionen in zwangloser Runde bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel ausklingen zu lassen.

Das Angebot wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Die politische Situation in Europa, in der Europäischen Union und in den einzelnen Mitgliedsstaaten ist offener und zugleich unübersichtlicher als es oft den Anschein hat. So bedarf beispielsweise die verbreitete Rede vom allgemeinen Rechtsruck einer kritischen Überprüfung. Das wurde zuletzt deutlich im Ergebnis der Stichwahlen in Frankreich, die nicht – wie weithin erwartet wurde – von der Politischen Rechten, sondern von der Politischen Linken gewonnen wurden. Auch das Ergebnis der Europawahl 2024 und die sich daraus ergebenden Konsequenzen sind weitaus komplexer und unentschiedener als manche Kommentare vermuten lassen. Mit diesem Thema befasste sich der jüngste „Politische Salon Konz“ am 7. Juli im Konzer-Doktor-Bürgersaal unter dem Titel "Wie geht Europa und wohin entwickelt es sich? – Schlussfolgerungen aus den Europawahlergebnissen". Im Unterschied zu früheren Veranstaltungen führten nicht externe Redner, sondern Werner Grünewald und Georg Mertes vom Organisationskomitee des Politischen Salons in die Thematik ein. Sie gaben einen Überblick über die grundsätzliche Arbeitsweise der Europäischen Union (EU) mit einem Schwerpunkt auf der Entstehung rechtlicher Grundlagen („Gesetze“) sowie über mögliche Konsequenzen der Ergebnisse der letzten Europawahl auf die politischen Konstellationen, die politischen Prozesse und die Inhalte der Politik auf europäischer Ebene einschl. zu erwartender Konsequenzen vor Ort.

Die darauf folgenden Diskussionen wurden von Ingrid Kurz-Scherf – ebenfalls Mitglied im Organisationsteam – moderiert. Sie zeigten das lebhafte Interesse der mehr als 20 Teilnehmer*innen an weitergehenden Informationen über die EU. Dabei kamen auch kritische Punkte wie das oft beklagte Demokratiedefizit der EU oder der Mangel an Transparenz ihrer Strukturen und Abläufe zur Sprache. Dabei – so die mehrheitlichen Beiträge zur Debatte – würde immer wieder übersehen, dass die EU kein Staat ist, sondern eine bisher in der Geschichte einmalige supranationale Organisation mit vielfältigen Koordinierungs- und Abstimmungserfordernissen. Dabei käme gerade nicht nur Bürokratie, sondern auch vielfältiges politisches Handeln und Verhandeln zum Zuge. Transparenzprobleme entstünden vor allem daraus, dass es weiterhin keine europäische Öffentlichkeit gäbe, in der europäische Politik europäisch be- und verhandelt würde. Das Denken sei immer noch weitgehend national geprägt, und nicht selten fungiere die EU kontrafaktisch als Sündenbock für Probleme und Defizite auf nationaler Ebene. Dies würde u.a. an Aussagen nationaler Politiker und Politikerinnen deutlich, die nach der Rückkehr von Sitzungen europäischer Gremien die dort getroffenen Entscheidungen kritisierten, obwohl sie sie selbst mitgetragen haben.

Weitgehende Einigkeit bestand unter den Teilnehmer*innen, dass die EU weiterhin auch ein selbst verschuldetes Kommunikationsproblem habe, welches gerade im Hinblick auf die stark zunehmende Bedeutung sozialer Medien immer dringlicher werde. Auch inhaltlich würden gerade junge Menschen nicht im wünschenswerten und für die Stabilität von Europa unverzichtbaren Umfang erreicht und beteiligt. Beklagt wurde ein allgemeines Defizit an Politischer Bildung an den Schulen, das gerade im Hinblick auf die EU gravierende Defizite an Wissen und kritischer Auseinandersetzung zur Folge habe. Allerdings könne der Jugend keineswegs pauschal ein Defizit an politischem Bewusstsein und politischem Engagement unterstellt werden. Vielmehr wären viele Themen überhaupt erst von jungen Menschen in die Öffentlichkeit gebracht worden. Auch die EU müsse sich der jüngeren Generation gegenüber stärker öffnen, indem sie Themen und Anliegen ein größeres Gewicht beimesse, die der jüngeren Generation besonders wichtig sind.

Als entscheidend für die Folgen der Europawahlergebnisse wurde die Bildung der Fraktionen im neuen Europaparlament vor allem am rechten Rand diskutiert. Kritisch wurde darauf hingewiesen, dass es bei den traditionellen Parteien (EVP) zumindest teilweise eine gewisse Anbiederungstendenz an das rechte Lager gäbe; diesen Prozessen müsse entschieden widersprochen werden. Die soziale Bewegung „gegen rechts“ mit ihren Demonstrationen und vielfältigen Aktionen müsse auch nach der Europawahl fortgeführt werden.

Wichtiger denn je sei auch weiterhin ein starkes persönliches Engagement der Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt der Demokratie gerade auch auf europäischer Ebene.

Die Veranstaltung wurde wie immer pünktlich um 13:00 Uhr beendet, aber das Thema war offensichtlich so interessant, dass die Diskussionen in kleineren Grüppchen fast noch eine ganze Stunde bei einem Glas Wasser oder Wein weitergingen.

(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)

Europa hat gewählt. Neben vielen Emotionen hat das Ergebnis auch ganz praktische Konsequenzen für die politische Arbeit auf europäischer Ebene mit einschneidenden Auswirkungen für uns alle. Aktuell - so hat es den Anschein – geht es in Europa vor allem um Posten, Positionen und Pfründe. Die politischen Konsequenzen der Wahlergebnisse treten dabei oft in den Hintergrund. Genau die stehen aber im Zentrum der nächsten Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 7.7. zum Thema "Europa – Wie geht es weiter?". Was bedeutet das Ergebnis für die Politik auf europäischer Ebene (vermutlich) in den nächsten Jahren? Was erwarten wir vom Europaparlament? Welche Ängste und Hoffnungen verbinden wir mit Europa? Wie funktioniert das politische Geschäft in Europa eigentlich? Und wie wird es funktionieren unter neuen Mehrheitsverhältnissen im Europäischen Parlament.

Die Veranstaltung bietet Basisinformationen über das politische Alltagsgeschäft in Brüssel, Luxemburg und Straßburg und stellt Thesen zu zukünftigen Entwicklungen wie auch persönliche Wahrnehmungen von Europa zur Diskussion. Es geht auch um konkrete Erwartungen an europäische Politik, die an Abgeordnete der Region im Europaparlament weitergeleitet werden sollen. Die Veranstaltung findet am 7. Juli von 11 bis 13 Uhr im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltinger Straße in Konz statt. Hinterher besteht wie üblich die Möglichkeit, die Diskussionen in zwangloser Runde bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel ausklingen zu lassen.
(Text: Politischer Salon Konz)

Hintergrund: Politischer Salon Konz
Der "Politische Salon Konz" ist eine Initiative, die vor mehr als fünf Jahren von politisch interessierten Konzer Bürgern und Bürgerinnen ins Leben gerufen wurde. Das Motto des Politischen Salons Konz lautet: Demokratie braucht das politische Gespräch. Im Politischen Salon Konz steht die Diskussion zwischen den Teilnehmenden im Vordergrund. Alle Interessierten aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Konz sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert.

Das Veranstaltungsformat "Politischer Salon Konz" wird seit vielen Jahren durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz unterstützt und gefördert.

- Verschobene Veranstaltung des Politischen Salon Konz zum Thema „Neue Rechte Welle – wird RECHTS sein normal?“  findet nun am 26. November statt -

In Deutschland wie auch im globalen und europäischen Maßstab finden aktuell interessante politische Verschiebungen statt: linke Positionen scheinen immer mehr an Bedeutung zu verlieren, wovon aber nicht die sogenannte Politische Mitte, sondern die Politische Rechte zu profitieren scheint. Sichtbare Zeichen sind bei uns die permanent steigende Unterstützung von Parteien wie der AfD, aber auch anderer rechter Parteien und rechtspopulistischer Gruppierungen wie der Nachfolgepartei der NPD ("Heimat"), Verschwörungserzählern oder den "Besorgten BürgerInnen", und die zunehmende Übernahme deren Vokabulars im (politischen) Alltag. Sind also deren Gedanken mittlerweile in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen und, falls ja, was bedeutet das für unser Land? Verschieben sich die Optionen politischen Handelns auch international immer weiter nach rechts und, falls ja, was bedeutet das für die Zukunft?
Mit diesen Themen will sich der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am 26.11. von 11 bis 13 Uhr im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltingerstraße in Konz unter der Überschrift „Neue Rechte Welle – wird RECHTS sein normal?“ beschäftigen.
Als Fachmann wird Herr Prof. Dr. Markus Linden von der Universität Trier, der sich in seiner Forschung u.a. intensiv dem Thema „Rechtsradikalismus“ widmet, teilnehmen und einen Impuls für die Diskussion geben.
(Text: Politischer Salon Konz)

Hintergrund: Politischer Salon Konz
Der "Politische Salon Konz" ist eine Initiative, die vor mehr als fünf Jahren von politisch interessierten Konzer Bürgern und Bürgerinnen ins Leben gerufen wurde. Das Motto des Politischen Salons Konz lautet: Demokratie braucht das politische Gespräch. Im Politischen Salon Konz steht die Diskussion zwischen den Teilnehmenden im Vordergrund. Alle Interessierten aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Konz sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert.

Das Veranstaltungsformat "Politischer Salon Konz" wird seit vielen Jahren durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz unterstützt und gefördert.