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Seit vielen Jahren bietet der "Politische Salon Konz" einen Raum um über aktuelle politische Themen zu diskutieren. Am Sonntag, 28. September von 11 - 13 Uhr lädt die Initiative, die von politisch interessierten Konzer Bürger:innen ins Leben gerufen wurde, in den Konzer-Doktor Bürgersaal, Wiltinger Straße 10 - 12 in Konz ein. Im Vordergrund steht die Diskussion zwischen den Teilnehmenden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert. Inhaltlich beschäftigt sich die Initiative diesmal mit dem Thema „Geld oder Leben - Arbeiten wir zu wenig?“.

Vermehrt wird bei uns die Frage der vom Einzelnen zu erbringenden Arbeitsleistung diskutiert. Mit längeren Arbeitszeiten, Streichung von Feiertagen, Kürzungen der Lohnfortzahlung bei Krankheit, Erhöhung des Renteneintrittsalters, mehr Erwerbstätigkeit von Rentnern und Frauen soll das als ungenügend empfundene Wirtschaftswachstum angekurbelt werden. Dagegen steht die Erfahrung, dass das höchste Wirtschaftswachstumparallel zu einschneidenden Arbeitszeitverkürzungen erreicht wurde.
Wer hat nun Recht? Welches Konzept hat die größte Aussicht auf Erfolg?

Das Angebot wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und gefördert vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit bleibt - so könnte man das Ergebnis der Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 16. März zum Thema „Grenzenlose Kontrollen – was bedeuten dauerhafte Grenzkontrollen für unsere Region?“ zusammenfassen. Die überwiegende Mehrzahl der mehr als 15 Teilnehmer*innen sprachen sich deutlich gegen permanente Kontrollen an der deutsch-luxemburgischen Grenze aus und verwies immer wieder auf die unterschiedlichen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Wirtschaft und die Bevölkerung in beiden Ländern. Grundsätzlich sollte an den in den letzten Jahrzehnten gewonnenen europäischen Freiheiten festgehalten werden. Zudem wurde die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in Frage gestellt, nicht zuletzt auch deshalb, weil die grüne Grenze de facto nicht zuletzt aufgrund mangelnden Personals nicht permanent überwacht werden könne. Letztendlich gäbe es zu Schleierfahndungen hinter der Grenze selbst bei verstärkten direkten Kontrollen an den Grenzübergängen keine Alternative. Gleichzeitig wurde aber auch anerkannt, dass der Migrationsdruck im Vergleich zu der Zeit vor 2015 deutlich zugenommen hat, unabhängig von den Motiven für die Wanderbewegungen (Politische Verfolgung, wirtschaftlicher Druck, Kriege). Durch die Grenzkontrollen würde nicht nur illegale Migration zumindest etwas verhindert, sie hätten auch eine gewisse Abschreckungswirkung auf potentielle Migranten und führten zudem zu einem stärkeren Sicherheitsgefühl der heimischen Bevölkerungen. Allerdings sollte dieser Effekt nicht überbewertet werden: Anschläge wie in den letzten Monaten durch Ausländer, aber auch Nicht-Ausländer könnten dadurch im Einzelfall nicht verhindert werden. Die wie immer lebhafte, aber stets sachliche Diskussionen skizzierte aber auch Möglichkeiten, wie illegale Migration auf andere Art und Weise eingedämmt werden könnte. Dazu gehörte der Einsatz von KI-unterstützten Fahndungsmethoden, Beschleunigung von nationalen Asylverfahren und einer darauf folgenden verstärkten Abschiebung abgelehnter Migranten – und der damit verbundenen Personalaufstockung der zuständigen Behörden und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern – und die Ergänzung bzw. Modifikation der Verfahren nach dem Dublin-Prozess. Letztendlich böten europäische Lösungen, verbunden mit größerer Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, am ehesten die Chance auf eine Verbesserung der Situation. In mehr grundsätzlicher Hinsicht wurde auf die Einhaltung der Menschenrechte Verfolgter hingewiesen, die Notwendigkeit der Entkriminalisierung von Wirtschaftsflüchtlingen angemahnt, die sich nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftspolitik der Industriestaaten zur Flucht gezwungen sehen, und auch die Rolle der Medien bei der Berichterstattung mit Migration wurde kritisch hinterfragt: Bestimmte Medien bauschen Einzelereignisse sehr stark auf, berichten aber im Vergleich dazu wesentlich weniger – wenn überhaupt – über viele Beispiele gelungener Integration von Migranten.

(Text: Politischer Salon Konz)

Kein anderes Thema hat die innenpolitische Diskussion in den letzten Wochen und Monaten so stark dominiert wie die Migration, und folglich war sie auch das beherrschende Thema im gerade abgeschlossenen Wahlkampf. Die Wahl ist gelaufen, und es ist jetzt an den Vertretern der im Bundestag vertretenen Parteien, eine Regierung zu bilden. Auch wenn die öffentliche Diskussion seit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA stärker im Zeichen außenpolitischer Herausforderungen steht, ist dennoch klar, dass das Thema Migration in den anstehenden Koalitionsverhandlungen einen zentralen Stellenwert haben wird.
Dabei ist davon auszugehen, dass sich eine Tendenz der letzten Wochen und Monate fortsetzen wird: Nach jedem Anschlag wurden Forderungen nach (noch) schärferen Maßnahmen laut, und kaum eine der im Bundestag vertretenen Parteien glaubte sich dieser Entwicklung entziehen zu können. Das Ergebnis steht also schon vorab fest: Im Vergleich zu der Situation von noch vor einigen Monaten wird es deutlich schärfere Regeln im Umgang mit Migration geben.
Diese Verschärfungen betreffen nicht nur einzelne Bürger und Bürgerinnen mit Migrationsgeschichte sondern die ganze Bevölkerung - gerade auch in unserer Region. Auch wenn die Details der Verschärfungen noch nicht bekannt sind, ist ziemlich sicher mit der Verlängerung von oder mit neuen Initiativen zu Grenzkontrollen zu rechnen – ein Politikfeld, das gerade für unsere Region sehr wichtig, wenn nicht für einige sogar essentiell (um nicht zu sagen existentiell) ist.
Also geht es um Grundsätzliches: Wie wirken sich denn strengere Grenzkontrollen auf die Berufspendler nach Luxemburg aus? Was bedeuten sie für die Handeltreibenden oder Handwerksbetriebe, die beidseits der Grenze aktiv sind, und damit auch für die Einkommenssituation und -entwicklung der Einwohner und Einwohnerinnen unserer Region? Und wie wird sich ein verändertes „Grenzregime“ auf unser tägliches Leben auswirken? Wird es beispielsweise weiterhin unbeschwerte Feste diesseits und jenseits der Grenze geben wie beim gemeinsamen Weinfest der Gemeinden Nittel und Machtum?

All diesen Fragen will der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am Sonntag, 16. März um 11 Uhr unter dem Thema nachgehen: „Grenzenlose Kontrollen? Was bedeuten dauerhafte Grenzkontrollen für unsere Region?“. Die Veranstaltung findet im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltinger Straße 10-12 in Konz statt. Hinterher besteht wieder die Möglichkeit, die Diskussionen in zwangloser Runde bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel ausklingen zu lassen.

(Text und Foto: Politischer Salon Konz)

In der jüngsten Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 20. Oktober drehte sich unter dem Motto „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ alles um Einsamkeit, ihre Ursachen, Gefahren und Möglichkeiten ihrer Überwindung. Diese Veranstaltung setzte gleichzeitig den Schlusspunkt unter die Interkulturellen Woche Konz 2024 mit dem Rahmenthema „Neue Räume“.

Einsamkeit hat viele Formen, ist weiter verbreitet als oft gedacht, betrifft alle Bevölkerungsschichten – und nicht nur Seniorinnen und Senioren – und wird doch noch als Gefahr für die Gesellschaft unterschätzt.
Ausgangspunkt der erneut sehr intensiven und engagierten Diskussion der mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war ein Impulsvortrag von Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume im Caritasverband Westeifel. Er wies auf die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland hin, die wesentlich zu einer Zunahme von Einsamkeit geführt haben. Gerade der abnehmende Zusammenhalt innerhalb der Familien und veränderte Rollen von Freunden und Bekannten, von Vereinen, den Kirchen, von Arbeit und Verwaltungen haben zu einer Zunahme von Vereinsamung beigetragen.
Hermann Hurth, der Seniorenbeauftragte der Stadt Konz, wies auf die bereits existierenden vielfältigen Strukturen und Maßnahmen innerhalb der Stadt hin. Trotz dieser positiven Akzente, so zeigte die Diskussion, gibt es durchaus noch Bedarf an weiteren Aktionen und Aktivitäten. Als konkrete Ideen wurden genannt die Organisation von Treffen für neu zugezogene Mitbürgerinnen und Mitbürger, regelmäßige gemeinsame Essen (ein Beispiel ist die Aktion „Frühstück gegen Einsamkeit“, die schon in mehr als 20 Städten Deutschlands erfolgreich läuft) oder ein breiter gefächertes kulturelles Angebot (eine „Konzer TuFa“), wobei u.a. das Museum Roscheider Hof eine größere Rolle spielen könnte. Wichtig ist dabei zum einen, dass alle Interessierten zu den Veranstaltungsorten gelangen können (mangelnde Mobilität wurde wiederholt als Faktor für Einsamkeit genannt), aber auch zweitens, dass diese Veranstaltungen kostenlos oder doch zumindest zu geringen Preisen angeboten werden können. Beide Aspekte haben mit einer Hauptursache von Einsamkeit, der Armut, zu tun. Auch kommen solche Aktivitäten und Aktionen nicht ohne das Ehrenamt aus, das seinerseits Unterstützung durch hauptamtliche Kräfte erfordert – gemäß dem Motto „Ehrenamt braucht Hauptamt“. Selbst wenn einige der Vorschläge nur eher kleinere Gruppen betreffen: Auch sie helfen, der Einsamkeit entgegen zu wirken, womit sie einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Erkrankungen leisten und gleichzeitig der politischen Radikalisierung entgegenwirken können, denn es gilt mittlerweile als erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Vereinsamung und politischer Radikalisierung besteht.

Die angeregten Diskussionen gingen auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung um 13 Uhr noch bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel weiter. Die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer verließen den Konzer-Doktor-Bürgersaal erst gegen 14:30 Uhr – ein weiteres Indiz für die Attraktivität der Veranstaltung.

(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)

So viel Krise war noch nie: Gesundheitskrise, Wirtschaftskrise, Migrationskrise, die Nachrichten werden immer mehr zur Kriegsberichterstattung, es herrscht eine allgemeine Krise von „Regierung“. Rechtsradikalismus breitet sich aus, die Klimakrise bedroht uns alle … . Die allgegenwärtige Krise bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Gemütszustand und die Geisteshaltungen der Menschen, ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude, ihre Ängste und Verunsicherungen.
Manche Menschen suchen den Kontakt zueinander, reden miteinander, verabreden sich zu gemeinsamem Handeln. Andere kapseln sich ab, verstummen, resignieren, verdrängen. Einsamkeit und Fremdheit haben viele Ursachen und Formen. Schon seit einiger Zeit gibt es auf vielen Ebenen und in vielen Bereichen Initiativen und Projekte, die der sich verbreitenden Einsamkeit, den vielfältigen Formen von Fremdheit entgegenwirken sollen. Aber was ist unter diesen Begriffen überhaupt zu verstehen, geht es um mehr und um anderes als um ganz persönliche Angelegenheiten? Ist Einsamkeit eine Folge der Vereinzelung in der Wohlstandgesellschaft? Ergeben sich Einsamkeit und Fremdheit aus dem quantitativen Mangel und den qualitativen Defiziten an Begegnungsräumen? Wer sind die Fremden und die Einsamen – nur die Anderen? Und vor allem: Wie soll der oder die Einzelne damit umgehen bzw. welche Angebote gibt es bzw. sollte es geben, um Einsamkeit und Fremdheit wenigstens zu lindern?
All diese Fragen will der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am Sonntag, 20. Oktober unter dem Thema „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ diskutieren. Zur Einstimmung auf dieses Thema konnte Herr Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume/Fluthilfe, von der Caritas Westeifel gewonnen werden. Die Veranstaltung findet im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltingerstraße in Konz statt und beginnt wie immer um 11 Uhr. Hinterher besteht wieder die Möglichkeit, die Diskussionen in zwangloser Runde bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel ausklingen zu lassen.

Das Angebot wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".