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Das Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit bleibt - so könnte man das Ergebnis der Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 16. März zum Thema „Grenzenlose Kontrollen – was bedeuten dauerhafte Grenzkontrollen für unsere Region?“ zusammenfassen. Die überwiegende Mehrzahl der mehr als 15 Teilnehmer*innen sprachen sich deutlich gegen permanente Kontrollen an der deutsch-luxemburgischen Grenze aus und verwies immer wieder auf die unterschiedlichen Auswirkungen solcher Maßnahmen auf die Wirtschaft und die Bevölkerung in beiden Ländern. Grundsätzlich sollte an den in den letzten Jahrzehnten gewonnenen europäischen Freiheiten festgehalten werden. Zudem wurde die Wirksamkeit dieser Maßnahmen in Frage gestellt, nicht zuletzt auch deshalb, weil die grüne Grenze de facto nicht zuletzt aufgrund mangelnden Personals nicht permanent überwacht werden könne. Letztendlich gäbe es zu Schleierfahndungen hinter der Grenze selbst bei verstärkten direkten Kontrollen an den Grenzübergängen keine Alternative. Gleichzeitig wurde aber auch anerkannt, dass der Migrationsdruck im Vergleich zu der Zeit vor 2015 deutlich zugenommen hat, unabhängig von den Motiven für die Wanderbewegungen (Politische Verfolgung, wirtschaftlicher Druck, Kriege). Durch die Grenzkontrollen würde nicht nur illegale Migration zumindest etwas verhindert, sie hätten auch eine gewisse Abschreckungswirkung auf potentielle Migranten und führten zudem zu einem stärkeren Sicherheitsgefühl der heimischen Bevölkerungen. Allerdings sollte dieser Effekt nicht überbewertet werden: Anschläge wie in den letzten Monaten durch Ausländer, aber auch Nicht-Ausländer könnten dadurch im Einzelfall nicht verhindert werden. Die wie immer lebhafte, aber stets sachliche Diskussionen skizzierte aber auch Möglichkeiten, wie illegale Migration auf andere Art und Weise eingedämmt werden könnte. Dazu gehörte der Einsatz von KI-unterstützten Fahndungsmethoden, Beschleunigung von nationalen Asylverfahren und einer darauf folgenden verstärkten Abschiebung abgelehnter Migranten – und der damit verbundenen Personalaufstockung der zuständigen Behörden und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern – und die Ergänzung bzw. Modifikation der Verfahren nach dem Dublin-Prozess. Letztendlich böten europäische Lösungen, verbunden mit größerer Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, am ehesten die Chance auf eine Verbesserung der Situation. In mehr grundsätzlicher Hinsicht wurde auf die Einhaltung der Menschenrechte Verfolgter hingewiesen, die Notwendigkeit der Entkriminalisierung von Wirtschaftsflüchtlingen angemahnt, die sich nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftspolitik der Industriestaaten zur Flucht gezwungen sehen, und auch die Rolle der Medien bei der Berichterstattung mit Migration wurde kritisch hinterfragt: Bestimmte Medien bauschen Einzelereignisse sehr stark auf, berichten aber im Vergleich dazu wesentlich weniger – wenn überhaupt – über viele Beispiele gelungener Integration von Migranten.

(Text: Politischer Salon Konz)

- Verschobene Veranstaltung des Politischen Salon Konz zum Thema „Neue Rechte Welle – wird RECHTS sein normal?“  findet nun am 26. November statt -

In Deutschland wie auch im globalen und europäischen Maßstab finden aktuell interessante politische Verschiebungen statt: linke Positionen scheinen immer mehr an Bedeutung zu verlieren, wovon aber nicht die sogenannte Politische Mitte, sondern die Politische Rechte zu profitieren scheint. Sichtbare Zeichen sind bei uns die permanent steigende Unterstützung von Parteien wie der AfD, aber auch anderer rechter Parteien und rechtspopulistischer Gruppierungen wie der Nachfolgepartei der NPD ("Heimat"), Verschwörungserzählern oder den "Besorgten BürgerInnen", und die zunehmende Übernahme deren Vokabulars im (politischen) Alltag. Sind also deren Gedanken mittlerweile in der "Mitte der Gesellschaft" angekommen und, falls ja, was bedeutet das für unser Land? Verschieben sich die Optionen politischen Handelns auch international immer weiter nach rechts und, falls ja, was bedeutet das für die Zukunft?
Mit diesen Themen will sich der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am 26.11. von 11 bis 13 Uhr im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltingerstraße in Konz unter der Überschrift „Neue Rechte Welle – wird RECHTS sein normal?“ beschäftigen.
Als Fachmann wird Herr Prof. Dr. Markus Linden von der Universität Trier, der sich in seiner Forschung u.a. intensiv dem Thema „Rechtsradikalismus“ widmet, teilnehmen und einen Impuls für die Diskussion geben.
(Text: Politischer Salon Konz)

Hintergrund: Politischer Salon Konz
Der "Politische Salon Konz" ist eine Initiative, die vor mehr als fünf Jahren von politisch interessierten Konzer Bürgern und Bürgerinnen ins Leben gerufen wurde. Das Motto des Politischen Salons Konz lautet: Demokratie braucht das politische Gespräch. Im Politischen Salon Konz steht die Diskussion zwischen den Teilnehmenden im Vordergrund. Alle Interessierten aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Konz sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert.

Das Veranstaltungsformat "Politischer Salon Konz" wird seit vielen Jahren durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz unterstützt und gefördert.

Gelungener Auftakt der Bildungsfahrtenreihe der Partnerschaft für Demokratie in der VG Konz

Unter dem Titel „Von der Mainzer Republik zum Mainzer Landtag - 230 Jahre Aufklärung und Demokratie“ machten sich zweiundvierzig Bildungsinteressierte aus der VG Konz auf den Weg nach Mainz, um sich auf eine tour d’horizon der Demokratiegeschichte zu begeben. Ihre Reise verlief dabei zeitlich in umgekehrter Reihenfolge, so dass zunächst der Besuch im Landtag von Rheinland-Pfalz auf dem Programm stand, bevor nachmittags eine Themenführung zu den Anfängen der deutschen Demokratie folgte.

Der Rundgang in der „Herzkammer der Demokratie“ führte die Teilnehmenden unter anderem durch die zentralen Räumlichkeiten, wie dem Plenarsaal und dem Saal für die Fachausschüsse. Anschließend wurde die Gruppe von dem Landtagsabgeordneten, Lothar Rommelfanger, in Empfang genommen. Im Weiteren bestand für die Teilnehmenden die Gelegenheit zum Austausch über seine Arbeit als Abgeordneter.

Am Nachmittag erschlossen sich die Teilnehmenden entlang dreier Stationen in Mainz den Lebensweg des Aufklärers Georg Forster. Er gehörte zu den führenden Köpfen der Revolutionsbewegung, aus dem die erste deutsche Demokratie hervorging, die „Mainzer Republik“.

Die Bildungsfahrt nach Mainz bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe. Im September folgt die Bildungsfahrt zum Hambacher Schloss mit Neustadt an der Weinstraße (Mittwoch, 06.09.2023). Im Oktober wird die Veranstaltungsreihe mit der Bildungsfahrt zur Frankfurter Paulskirche beschlossen (Mittwoch, 11.10.2023). Die Online-Anmeldungen werden ab Montag, den 17.07.2023 freigeschaltet.

Teilnehmende der Bildungsfahrt vor dem Eingang des rheinland-pfälzischen Landtags
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