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Der Konzer Stadtteil Oberemmel hat eine lange jüdische Tradition vorzuweisen. Diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die in der Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer Religion vertrieben und ermordet wurden zu erinnern, haben sich eine Vielzahl an engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Oberemmel gemeinsam mit dem Förderverein der Grundschule und Vertreterinnen und Vertretern des Ortsbeirates Oberemmel zum Ziel gesetzt. Im Rahmen des Projektes „Geschichte der jüdischen Gemeinde in Oberemmel“ wurden seit Jahresbeginn u.a. Stolpersteine verlegt und Vorträge angeboten.

Am Samstag, den 09.11.2024 um 16:00 Uhr findet zum Abschluss des Projektes ein historischer Rundgang durch Oberemmel statt. Er startet am jüdischen Friedhof und führt entlang verschiedener Erinnerungspunkte der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Der Rundgang endet nach ca. 90 Minuten an der alten Kirche in der Agritiusstraße. Hier wird zum Abschluss die kürzlich fertiggestellte Gedenktafel eingeweiht. Parkmöglichkeiten stehen auf dem Maximinerplatz in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Der Rundgang ist kostenlos. Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit bei einem kleinen Imbiss zu Gesprächen bzw. weiterem Austausch. Auf die Teilnahme freut sich der Förderverein der Grundschule und der Ortsbeirat Oberemmel.

In der jüngsten Veranstaltung des Politischen Salons Konz am 20. Oktober drehte sich unter dem Motto „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ alles um Einsamkeit, ihre Ursachen, Gefahren und Möglichkeiten ihrer Überwindung. Diese Veranstaltung setzte gleichzeitig den Schlusspunkt unter die Interkulturellen Woche Konz 2024 mit dem Rahmenthema „Neue Räume“.

Einsamkeit hat viele Formen, ist weiter verbreitet als oft gedacht, betrifft alle Bevölkerungsschichten – und nicht nur Seniorinnen und Senioren – und wird doch noch als Gefahr für die Gesellschaft unterschätzt.
Ausgangspunkt der erneut sehr intensiven und engagierten Diskussion der mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war ein Impulsvortrag von Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume im Caritasverband Westeifel. Er wies auf die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland hin, die wesentlich zu einer Zunahme von Einsamkeit geführt haben. Gerade der abnehmende Zusammenhalt innerhalb der Familien und veränderte Rollen von Freunden und Bekannten, von Vereinen, den Kirchen, von Arbeit und Verwaltungen haben zu einer Zunahme von Vereinsamung beigetragen.
Hermann Hurth, der Seniorenbeauftragte der Stadt Konz, wies auf die bereits existierenden vielfältigen Strukturen und Maßnahmen innerhalb der Stadt hin. Trotz dieser positiven Akzente, so zeigte die Diskussion, gibt es durchaus noch Bedarf an weiteren Aktionen und Aktivitäten. Als konkrete Ideen wurden genannt die Organisation von Treffen für neu zugezogene Mitbürgerinnen und Mitbürger, regelmäßige gemeinsame Essen (ein Beispiel ist die Aktion „Frühstück gegen Einsamkeit“, die schon in mehr als 20 Städten Deutschlands erfolgreich läuft) oder ein breiter gefächertes kulturelles Angebot (eine „Konzer TuFa“), wobei u.a. das Museum Roscheider Hof eine größere Rolle spielen könnte. Wichtig ist dabei zum einen, dass alle Interessierten zu den Veranstaltungsorten gelangen können (mangelnde Mobilität wurde wiederholt als Faktor für Einsamkeit genannt), aber auch zweitens, dass diese Veranstaltungen kostenlos oder doch zumindest zu geringen Preisen angeboten werden können. Beide Aspekte haben mit einer Hauptursache von Einsamkeit, der Armut, zu tun. Auch kommen solche Aktivitäten und Aktionen nicht ohne das Ehrenamt aus, das seinerseits Unterstützung durch hauptamtliche Kräfte erfordert – gemäß dem Motto „Ehrenamt braucht Hauptamt“. Selbst wenn einige der Vorschläge nur eher kleinere Gruppen betreffen: Auch sie helfen, der Einsamkeit entgegen zu wirken, womit sie einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Erkrankungen leisten und gleichzeitig der politischen Radikalisierung entgegenwirken können, denn es gilt mittlerweile als erwiesen, dass ein Zusammenhang zwischen Vereinsamung und politischer Radikalisierung besteht.

Die angeregten Diskussionen gingen auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung um 13 Uhr noch bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel weiter. Die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer verließen den Konzer-Doktor-Bürgersaal erst gegen 14:30 Uhr – ein weiteres Indiz für die Attraktivität der Veranstaltung.

(Text: Orgateam Politischer Salon Konz)

So viel Krise war noch nie: Gesundheitskrise, Wirtschaftskrise, Migrationskrise, die Nachrichten werden immer mehr zur Kriegsberichterstattung, es herrscht eine allgemeine Krise von „Regierung“. Rechtsradikalismus breitet sich aus, die Klimakrise bedroht uns alle … . Die allgegenwärtige Krise bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Gemütszustand und die Geisteshaltungen der Menschen, ihren Lebensmut und ihre Lebensfreude, ihre Ängste und Verunsicherungen.
Manche Menschen suchen den Kontakt zueinander, reden miteinander, verabreden sich zu gemeinsamem Handeln. Andere kapseln sich ab, verstummen, resignieren, verdrängen. Einsamkeit und Fremdheit haben viele Ursachen und Formen. Schon seit einiger Zeit gibt es auf vielen Ebenen und in vielen Bereichen Initiativen und Projekte, die der sich verbreitenden Einsamkeit, den vielfältigen Formen von Fremdheit entgegenwirken sollen. Aber was ist unter diesen Begriffen überhaupt zu verstehen, geht es um mehr und um anderes als um ganz persönliche Angelegenheiten? Ist Einsamkeit eine Folge der Vereinzelung in der Wohlstandgesellschaft? Ergeben sich Einsamkeit und Fremdheit aus dem quantitativen Mangel und den qualitativen Defiziten an Begegnungsräumen? Wer sind die Fremden und die Einsamen – nur die Anderen? Und vor allem: Wie soll der oder die Einzelne damit umgehen bzw. welche Angebote gibt es bzw. sollte es geben, um Einsamkeit und Fremdheit wenigstens zu lindern?
All diese Fragen will der Politische Salon Konz in seiner nächsten Veranstaltung am Sonntag, 20. Oktober unter dem Thema „Wer einsam ist, ist selber schuld? – Einsamkeit, Fremdheit, Begegnungsräume“ diskutieren. Zur Einstimmung auf dieses Thema konnte Herr Andreas Flämig, Koordinator Soziale Räume/Fluthilfe, von der Caritas Westeifel gewonnen werden. Die Veranstaltung findet im Konzer-Doktor-Bürgersaal in der Wiltingerstraße in Konz statt und beginnt wie immer um 11 Uhr. Hinterher besteht wieder die Möglichkeit, die Diskussionen in zwangloser Runde bei einem Glas Wein, Saft oder Sprudel ausklingen zu lassen.

Das Angebot wird unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Unter dem Motto "Aktiv für die Demokratie vor Ort" fand am 29. April anlässlich des nahenden Endes der aktuellen Förderperiode, die am 01.01.2020 begann und am 31.12.2024 enden wird, eine lokale Demokratiekonferenz statt. Gut zwei Dutzend Interessierte aus Politik, Vereinen, Initiativen und der Zivilgesellschaft fanden sich im Konzer-Doktor-Bürgersaal ein, um den bisherigen Verlauf der Förderperiode des Bundesprogramms "Demokratie leben!" bzw. die Umsetzung durch die Partnerschaft für Demokratie in der VG Konz zu bewerten und den Blick auf aktuelle Problemlagen zu richten und mögliche Lösungsansätze zu beraten.

Nach einem kurzen aber beeindruckenden Rückblick auf über 65 Projekte von 29 verschiedenen Projektträgern, bei dem die Koordinierungs- und Fachstelle u.a. mit Bildern die bisherigen Aktivitäten vorstellte, gab es Raum für die Anwesenden positive und negative Aspekte der bisherigen Programmumsetzung zu benennen. Positiv wurde u.a. das niedrigschwellige Verfahren der Mikrofondsanträge und die Zusammenarbeit mit den Schulen erwähnt, während auf der Seite der Dinge die verbessert oder weiterentwickelt werden sollten u.a. die Ausweitung der Zielgruppen (u.a. auf demokratiefeindliche oder -skeptische Menschen), die noch breitere Aufstellung des Begleitausschusses hinsichtlich der eingebundenen Gruppen/ Communities sowie die Verstetigung und Nachhaltigkeit der Projekte benannt wurde.

In den sich anschließenden moderierten Diskussionsrunden wurden als Problemlagen und Herausforderungen für die weitere Arbeit die Themen Werte und Normen, Respekt, fehlendes Demokratieverständnis und fehlende Sprachkompetenz benannt. Als mögliche Lösungsansätze gab es Vorschläge zu intergenerationellen und interkulturellen Angeboten, aber auch zu niedrigschwelligen Übersetzungs- und Sprachvermittlungsangeboten.

Erste Ideen dürften bereits in den kommenden Monaten umgesetzt werden. Zum Abschluss war man sich in der Runde aber einig, dass die VG Konz auch für die, am 01.01.2025 beginnt und voraussichtlich bis zum 31.12.2032 andauernde kommende Förderperiode eine Interessensbekundung abgeben soll. So soll das bisher erreichte verstetigt, die PfD weiter gestärkt und die Demokratie vor Ort aktiv und durch eine breite Basis engagierter Menschen mit Leben gefüllt werden.