Autoren-Archive: Dominik Schnith

Am vergangenen Samstag hatte die Evangelische Kirchengemeinde zur Vernissage des Fotoprojektes "Leben in Konz", das im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie in der VG Konz unterstützt wird, geladen. Fast 80 Interessierte waren der Einladung gefolgt. Sie erlebten nicht nur die erste Veranstaltung im sanierten und erweiterten Gemeindehaus, sondern auch mehr als 35 großformatige Drucke und über 100 Bilder im Rahmen einer Diashow. Die Bilder, auf denen Konzer Mitbürger verschiedenen Alters, Geschlechts und verschiedener Hautfarben und Nationalitäten zu sehen waren machten eines deutlich - Konz ist vielfältig!

In der anschließenden Diskussion, die vom Projektinitiator und Fotografen Günter Frentzen moderiert wurde stand das Thema "Zusammenleben und Integration" im Vordergrund. Heftig und zum Teil kontrovers wurde die Frage nach Faktoren und Voraussetzungen für gelingende Integration diskutiert. Neben der Sprache wurde auch die Bereitschaft aller sich auf einen Integrationsprozess einzulassen als grundlegend benannt.

Ziel des Projektes ist es durch Porträts sowohl von einheimischen Konzern als auch von Menschen aus zahlreichen Nationen, die in Konz dauerhaft oder auch nur vorübergehend ihren Wohnsitz haben, ein Bild vom sozialen Gefüge der Stadt veranschaulichen. Die Ausstellung ist noch bis zum 22. Dezember im evangelischen Gemeindehaus, Karthäuser Straße 155 an folgenden Terminen zu sehen:
nach den Sonntagsgottesdiensten am
17.11. ab ca. 12 Uhr
24.11. ab ca. 11 Uhr
01.12. ab ca. 11 Uhr
08.12. ab ca. 11 Uhr
15.12. ab ca. 12 Uhr
sowie am Dienstag, 26.11. ab 17 Uhr

Wieviel Ungleichheit verträgt die Demokratie? Debatte mit Klaus Jensen

Umfragen zeichnen ein widersprüchliches Bild der sozialen Lage und des Zustands der Demokratie in Deutschland: einerseits sind die Bürger und Bürgerinnen mit ihrer persönlichen Lebenssituation zufriedener als jemals zuvor, andererseits gibt es deutliche Anzeichen für die zunehmende Verbreitung von Zukunftsängsten. Einerseits ist viel die Rede von Politik- und Demokratieverdrossenheit, andererseits steigt nicht nur die Wahlbeteiligung; auch Initiativen zur Beförderung der Demokratie „vor Ort“ finden regen Zuspruch. Zu diesen Initiativen zählt der Politische Salon Konz, der vor mittlerweile über zwei Jahren von politisch interessierten Konzer Bürgern und Bürgerinnen ins Leben gerufen wurde. Das Motto des Politischen Salons Konz lautet: Demokratie braucht das politische Gespräch. Er wird gefördert von der Lokalen Partnerschaft für Demokratie Konz und unterstützt vom Caritasverband.

Im Politischen Salon Konz steht die Diskussion zwischen den Teilnehmern und Teilnehmerinnen im Vordergrund. Alle Interessierten aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Konz sind herzlich eingeladen, ihre Sicht der Dinge einzubringen, einen Standpunkt zu vertreten, auch wenn sie dabei noch unsicher sind, aber auch ohne Scheu Fragen zu stellen, auf die vielleicht niemand eine Antwort hat. In diesem Sinn wurden vom Politischen Salon schon etliche brisante und auch schwierige Themen erörtert – wie beispielsweise zu den Stichworten Heimat, Elite, Antisemitismus, Wertewandel, Leitkultur.

Die nächste Veranstaltung des Politischen Salons Konz widmet sich dem Thema: „Soziale Spaltung? – Demokratie in Gefahr?“ Sie findet statt am 24.11.2019 um 11 Uhr im Konzer-Doktor-Bürgersaal, Wiltinger Str. 10-12. Als besonderer Gast wird Klaus Jensen, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Trier, die Debatte eröffnen.

Das Thema „Wieviel Ungleichheit verträgt die Demokratie?“ war seit langem geplant. Denn tatsächlich – so heißt es in einer Pressemitteilung der Initiatoren des Politischen Salons - öffnet sich die Schere zwischen den armen und reichen Rändern der Gesellschaft stetig. Am unteren Ende und in der Mitte der Gesellschaft fühlen sich immer mehr Bürger und Bürgerinnen durch die demokratischen Strukturen nicht mehr angemessen vertreten. Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage nach der Demokratieverträglichkeit sozialer Ungleichheit. Führt soziale Polarisierung zur politischen Radikalisierung? Treibt soziale Spaltung die Republik nach rechts?  Wann und warum fungiert soziale Ungleichheit als Nährboden von Hass und Gewalt? Was kann man dagegen tun?

Der antisemitische Anschlag in Halle habe diesen Fragen zu neuer, hochbrisanter Aktualität verholfen. Der Politische Salon will aber auch Gelegenheit zum Meinungsaustausch darüber geben, ob und wie sich die Problematik der sozialen Spaltung auch „vor Ort“ - also in der Stadt und in der Verbandsgemeinde Konz bzw. in der Region Trier - stellt. Die Debatte mündet in einen politischen Frühschoppen bei einem Glas Wein, zu dem alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen herzlich eingeladen sind.

Für Samstag, 16. November lädt die evangelische Kirchengemeinde in ihr Gemeindehaus in die Karthäuser Straße 155 ein. Ab 16 Uhr wird dort anlässlich der Vernissage der Fotoausstellung des Projektes "Leben in Konz" eine Beamerschau und eine Diskussion zum Thema "Zusammenleben in Konz" und die Möglichkeit für Gespräche und Begegnungen geboten.

In Konz leben Menschen aus über 100 verschiedenen Nationen, viele davon schon seit 20, 30 Jahren, andere - z.B. Geflüchtete - seit zwei, drei Jahren oder einige seit kurzem. Manche dieser Menschen kennt man vielleicht vom Straßenbild, weiß sie aber meist nicht einzuordnen, oder man scheut sich, diese anzusprechen, sich mit ihnen zu unterhalten.

Vielfach ist Integration gut gelungen, oft scheitert sie aber aus verschiedenen Gründen.

Das Projekt "Leben in Konz" soll durch Porträts sowohl von einheimischen Konzern als auch von Menschen aus zahlreichen Nationen, die in Konz dauerhaft oder auch nur vorübergehend ihren Wohnsitz haben, ein Bild vom sozialen Gefüge der Stadt veranschaulichen.

Ein weiteres Ziel ist es, die Porträtierten, deren Angehörige und Interessierte einzuladen, sich bekannt zu machen, miteinander ins Gespräch zu kommen - ein erster Schritt zur Integration, des Abbaus von Ängsten und eine Chance, die Vielzahl der Nationalitäten als Stärke der sozialen Gegebenheiten in Konz wahrzunehmen.

In der Zeit vom 16. November bis 22. Dezember ist die Ausstellung nach den Sonntagsgottesdiensten am
17.11. ab ca. 12 Uhr
24.11. ab ca. 11 Uhr
01.12. ab ca. 11 Uhr
08.12. ab ca. 11 Uhr
15.12. ab ca. 12 Uhr
sowie am Dienstag, 26.11. ab 17 Uhr im Gemeindehaus zu sehen.

Außerdem findet am 21. November die Veranstaltung "Konzer Kaleidoskop" in der VHS statt, die ebenfalls die über 100, im Rahmen von "Leben in Konz" gemachten Porträts zum Inhalt hat.

Das Projekt "Leben in Konz" in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch die Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert. Weiterhin wird das Projekt durch die Sparkasse Trier und die Volksbank Trier eG unterstützt.

Einladung zur öffentlichen Begleitausschusssitzung mit Besuch des Europäischen Museum Schengen

Im Jahr 2015 wurde die Partnerschaft für Demokratie (PfD) in der VG Konz eingerichtet. Seither konnten mehr als 60 Aktivitäten, Projekten und Maßnahmen umgesetzt und durch die PfD unterstützt werden. So unterschiedlich diese auch waren, sie alle verfolgen ein Ziel – sie setzen sich für ein vielfältiges und friedliches Miteinander, für die Stärkung der Demokratie und gegen Extremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit ein.

Zum 31.12.2019 endet nun die aktuelle Förderperiode. Um gemeinsam auf die Ergebnisse der vergangenen 5 Jahre zurück zu blicken und auf die neue Förderperiode, die am 01.01.2020 beginnt zu schauen, lädt die PfD Konz für Freitag, 29. November zu einer öffentlichen Begleitausschusssitzung mit Besuch im Europäischen Museum Schengen ein. Abfahrt ist um 13 Uhr mit dem Bus ab Konz, Marktplatz. Die Rückankunft in Konz ist für 18 Uhr geplant.

Lernen Sie bei einer Führung das Europäische Museum Schengen kennen. Das Museum geht auf einen Meilenstein in der europäischen Integration, die Abschaffung der Personenkontrollen an den Binnengrenzen, ein. Außerdem werden im Rahmen der Veranstaltung die ersten Ergebnisse der seit Sommer 2019 durchgeführten Situations- und Ressourcenanalyse für die PfD Konz vorgestellt und es gibt Zeit und Raum sich über neue Projektideen auszutauschen.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung bis zum 20. November. Zwecks Rückfragen und Anmeldung nehmen Sie bitte Kontakt mit der Koordinierungs- und Fachstelle auf.

Einblicke in die Geschichte der Frauenbewegung mit dem Hedwig Dohm Trio

Im Jahr 1949 trat das Grundgesetz in Kraft. Seit nunmehr 70 Jahren heißt es in Artikel 3, Satz 2: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Anlässlich dieses Jubiläums hatte die Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz am Sonntag zu einer Matinee mit dem Hedwig Dohm Trio in den Festsaal des Klosters Karthaus geladen.

Kaum einer der Besucher hatte vor der Veranstaltung schon einmal von Hedwig Dohm gehört. Dennoch waren mehr als 50 Gäste der Einladung gefolgt, unter ihnen laut Beurteilung durch die weiblichen 2/3 des Hedwig Dohm Trios überdurchschnittlich viele Männer. Von allen Gästen, gleich ob weiblich oder männlich, wurde nach der Veranstaltung übereinstimmend das Fazit gezogen – „Der Besuch hat sich gelohnt!“. Zum positiven Fazit trugen sowohl die witzigen und ironischen Texte von Hedwig Dohm als auch die mitreißende und begeisternde Vortragsart von Dr. Isabel Rohner, Nikola Müller und Gerd Buurmann bei. Das Trio begeisterte die Gäste durch unterhaltsam vorgetragene Texte von und Informationen über Hedwig Dohm. Die Aktualität der vorgetragenen Texte beeindruckte. Erst recht, wenn man bedenkt, dass Dohm im Jahr 1831 geboren wurde. Dohm, die im Jahr 1919, kurz nach der Einführung des Frauenwahlrechts verstarb, forderte als Erste in Deutschland bereits im Jahr 1873 die völlige rechtliche, soziale und ökonomische Gleichberechtigung von Männern und Frauen. In ihren Texten lieferte sie sich wahre Wortgefechte mit bekannten Zeitgenossen wie Friedrich Nietzsche oder Georg Groddeck. Anders als viele ihrer männlichen Zeitgenossen ist Hedwig Dohm heute dennoch kaum bekannt.

Die Bekanntheit von Hedwig Dohm und die ihres Werkes zu steigern haben sich Dr. Isabel Rohner und Nikola Müller zur Aufgabe gemacht. Und das aus nachvollziehbarem Grund. Hedwig Dohm darf ohne Frage, nicht zuletzt wegen ihrer Forderung des Frauenwahlrechtes, als eine Pionierin der Demokratie bezeichnet werden. Die erforderliche Beharrlichkeit, mit der sie und auch Generationen von Frauen nach ihr für die Gleichberechtigung eintraten fasste sie in dem Satz "Man kommt sich auf dem Gebiete der Frauenfrage immer wie ein Wiederkäuer vor." treffend zusammen. Diese Einschätzung wurde auch von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Trier-Saarburg, Anne Hennen und ihren Kolleginnen geteilt, die alle Anwesenden ermutigte auch weiter für die Rechte der Frauen einzutreten. Denn auch heute noch ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern nicht überall Realität.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Reihe "70 Jahre Grundgesetz", die von der Partnerschaft für Demokratie in der Verbandsgemeinde Konz organisiert wird durchgeführt.